Violina Petrychenko  ist eine leidenschaftliche Pianistin, die sich der Erhaltung und Verbreitung ukrainischer Musik verschrieben hat. Ihre international anerkannte Karriere führte sie von den Konservatorien in Kyjiv und Weimar bis hin zu bedeutenden Konzertbühnen in Europa

Violina Petrychenko wurde in Saporischschja, Ukraine, in eine Musikerfamilie hineingeboren .Bereits im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Klavierspiel, und ihre Leidenschaft für die Musik entwickelte sich schnell zu einem zentralen Bestandteil ihres Lebens. In der Musikschule von Saporischschja widmete sie sich intensiv dem Klavier und der Musikwissenschaft, wobei ihre Neugier und Hingabe zur Kunst sie schon früh zu internationalen Konferenzen und Wettbewerben führten. Bereits mit zwölf Jahren nahm sie am renommierten Internationalen S. Prokofjew Wettbewerb teil, und im Alter von sechzehn Jahren wurde ihre erste theoretische Arbeit veröffentlicht. 

Ihre Ausbildung setzte sie an der Nationalen Musikakademie der Ukraine in Kyjiw fort, wo sie sich ganz dem Klavier widmete. 2007 führte sie ihr Weg nach Deutschland, wo sie zunächst an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und später an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Professor Jacob Leuschner studierte. Danach verfeinerte sie ihr Spiel unter der Anleitung von Professor Evgeny Sinaiski an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Violina hat ihre künstlerische Entwicklung durch die Teilnahme an Meisterkursen bei renommierten Musikern wie Peter Nagy, Ferenc Rados, Geoffrey Swann, Evgeny Skovorodnikov und Pierre-Laurent Aimard weiter bereichert.

Ihre musikalischen Erfolge wurden durch zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien gewürdigt, darunter die Förderpreise der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar, der Neue Liszt Stiftung Weimar, der Anna Ruths Stiftung und des Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung. Für ihre herausragenden akademischen und künstlerischen Leistungen erhielt sie den DAAD-Preis sowie die Musikförderung der Folkwang Universität der Künste. Ihre internationale Konzerttätigkeit führte sie nach Deutschland, Frankreich, Österreich, Spanien, Tschechien und in ihre Heimat Ukraine, wo sie das Publikum mit ihrer tiefen Musikalität und ihrem Engagement für die ukrainische Kultur beeindruckte. 

Eine besondere Rolle spielt in Violina Petrychenkos Leben die Kammermusik. Sie gründete das Duo „Kiel“ mit der Saxophonistin Kirstin Niederstraßer und das Trio „Serenade“, mit dem sie regelmäßig ukrainische Werke zur Aufführung bringt. Ihr künstlerischer Fokus liegt jedoch nicht nur auf der Interpretation westlicher klassischer Musik, sondern vor allem auf der Pflege und Wiederentdeckung ukrainischer Komponisten, deren Werke sie mit großer Hingabe aufnimmt und weltweit präsentiert.

2015 veröffentlichte Violina ihr zweites Soloalbum „Ukrainische Stimmungen“, das ausschließlich den Werken ukrainischer Komponisten gewidmet ist. Besonders hervorzuheben ist ihre Arbeit an den Werken von Vasyl Barvinsky, dessen Klavierkompositionen sie aufgenommen und dessen Klavierkonzert sie 2022 in London und Palermo zur Premiere brachte. 2023 folgte ihr Album „Träume – Ukrainische Hoffnung“, das Werke von Lysenko, Stepovyi und Revutskyj enthält und für den „Opus Klassik“ nominiert wurde. Mit dem Album „Passion for Ukraine“, das sie gemeinsam mit der renommierten Sängerin Lena Belkina aufnahm, zeigte sie erneut ihre tiefe Verbundenheit zur ukrainischen Musiktradition.

Parallel zu ihrer künstlerischen Arbeit engagiert sich Violina als künstlerische Leiterin und Mitorganisatorin der Tage der ukrainischen Musik in Münster. 2023 gründete sie das Festival „Sounds of Ukraine“, das sich der Vielfalt ukrainischer Musik widmet und diese in ganz Europa bekannt machen soll. Seit August 2023 ist Violina zudem Solistin der Lwiwer Philharmonie, was ihr eine noch größere Plattform bietet, um ihre Mission der kulturellen Diplomatie und der Verbreitung ukrainischer Musik fortzusetzen.

Ihr Schaffen wird abgerundet durch die Veröffentlichung des Albums „Winter Whispers“ Ende 2023, das Weihnachtsmusik ukrainischer Komponisten wie Barvinsky, Dremlyuga und Silvestrov umfasst. In der Konzertsaison 2023/24 ging sie auf eine ausgedehnte Tournee durch Deutschland mit Barvinskys Klavierkonzert, unter der Leitung von Volodymyr Syvokhip. Die Saison 2024/25 markiert einen weiteren Höhepunkt in ihrer Karriere, mit einer Neuinterpretation von Viktor Kosenkos Klavierkonzert, das bereits in bedeutenden Philharmonien in der Ukraine und Polen erklang.

Violina Petrychenko bleibt auch weiterhin eine treibende Kraft in der Kammermusik. Im Projekt „Ljudkewytsch 145“ widmet sie sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Natalia Gordeeva und dem Verlag Svitzer der Aufnahme von Werken, die bisher nur als Manuskripte existierten. Ihr künstlerisches Schaffen wird durch zahlreiche Konzerte mit dem Streichquartett „Phoenix“ bereichert, bei denen sie bedeutende Klavierquintette von Schumann, Lyatoshynskyj und Barvinsky zur Aufführung bringt. 

Im Jahr 2024 wird sie die nächste Ausgabe ihres Festivals „Sounds of Ukraine“ fortsetzen, um die Schönheit und Vielfalt der ukrainischen Musik in Deutschland und darüber hinaus zu verbreiten.