Hier handelt es sich – zumindest für die meisten Musikfreunde westlich der Ukraine – um literarisches Neuland ganz im Sinne russisch-polnischer Klaviertradition im nahen Umfeld der Miniaturen von Chopin und Skrjabin! Neuigkeiten mithin selbst für solche Hörer, die sich zu Gute halten dürfen, auf dem Terrain der Klaviermusik des 19. und 20. Jahrhunderts ausführlich unterwegs zu sein. Denn mit der jungen, aus dem ukrainischen Saporoschje stammenden Violina Petrychenko legt das Label Ars Produktion Ersteinspielungen von Komponisten vor, die in den programmatischen Überlegungen ihrer weltweiten Kollegen bis zum heutigen Tag keine Rolle spielten. Und dies, wie ich meine, völlig zu Unrecht!...Die Wiedergaben ...Violina Petrychenko haben Duft und Atmosphäre. Jederzeit gelingt es ihr... die Kernaussage, die farblichen Primärwerte der gelegentlich auch volkstümlich motivierten Stücke herauszuarbeiten.
Peter Cossé, 21. Januar 2016