Perlen der ukrainischen Musik
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    Mykola Lysenko (1842 – 1912)
    Trauriges Lied op. posth.
    Trauer op. posth.

    Alois Jedlischka (1821 – 1894)
    Fantasie über Ukrainische Volkslieder (Natalka Poltawka)

    Mykola Lyssenko (1842 – 1912)
    Rhapsodie über Ukrainische Themen (Dumka-Schumka) Nr. 2, op. 18

    Wiktor Kosenko (1896 – 1938)
    Drei Mazurkas op. 3

     Pause

    Wasyl Barwinskyj (1888 – 1963)
    Prelude Nr. 1, Prelude Nr. 2

    Lewko Rewutzkyj (1889 – 1977)
    Lied, Nr. 1 aus: Zwei Stücke op. 17
    Walzer

    Valentin Silvestrov (* 1937)
    Drei Bagatellen op. 1
    Vier Stücke op. 2 (Wiegenlied, Pastorale, Bagatelle, Postludium)

    Ihor Schamo (1925-1982)
    Aus der „Ukrainische Suite“
    Vesnjanka

Die Pianistin Violina Petrychenko sieht ihre Mission darin, ukrainische Musik und Kultur bekannter zu machen. Nach den tragischen Ereignissen in der Ukraine spielt sie bei Ihren Konzerten noch mehr Musik aus Ihrer Heimat und möchte zeigen, wie vielfältig und reich die ukrainische Kultur ist. In diesem Programm führt sie durch die ganze Geschichte der ukrainischen Musik.

Nur wenige kennen den Name von Alois Jedlichka, der aber zu den Pionieren der ukrainischen Musik gehört und die erste Klavierphantasie „Natalka Poltawka“ komponierte – als Illustration zum Theaterstück von I. Kotlyarevsky. Grundlage seiner Tätigkeit waren Sammlung und Verarbeitung ukrainischer Volkslieder

Mykola Lysenko, ein Romantiker, der als Begründer der ukrainischen Komponisten Schule gilt, ein wichtiger Komponist, der, wie viele andere, in Europa unbekannt blieb. Die folkloristische Elemente bildeten die Grundlage seiner Kompositionen. Ein perfektes Beispiel dafür ist „Dumka - Schumka“, die im virtuosen Style von Franz Liszt geschrieben ist. Die melancholische Seite des Komponisten erklingt im "Traurigen Lied" und im „Moment der Verzweiflung“.  Den größten Teil des Programms nehmen Komponisten ein, die am Anfang des 20 Jahrhunderts lebten: Kosenko, Barvinsky und Revutzkij.

Lewko Revuzkij übernahm als Schüler von Lysenko vieles aus dessen Tradition. Der stalinistische Terror  beeindruckte ihn sehr und führte bei ihm zu einer seelischen Krise und dazu, dass er das Komponieren früh aufgab. Seine Schaffensperiode umfasst lediglich fünf Jahre. Sein „Lied” ist einserseits überaus poetisch und melodisch, und lässt dennoch die Entwicklung der modernen Musik vorausahnen.

Lewko Revuzkij beeinflusste seinerseits maßgeblich das Schaffen von  Igor Schamo. Diesen faszinierte die Idee, folkloristiche Elemente in der klassischen Musik zu verwenden.

Wiktor Kosenko ist ein Komponist der Poesie – seine Musik ist voll von feinen Stimmungen der Trauer und Melancholie. Mit seinem Werk schuf er eine organische Einheit aus ukrainischem Melos und den Errungenschaften der westeuropäischen Musik.

„Ein Komponist ohne Noten“ – so bezeichnete sich V. Barvinsky gegen Ende seines Lebens. Sein Schicksal ist tragisch. Er erlebte den stalinistischen Terror, musste für zehn Jahre in den GULAG und seine Noten wurden öffentlich verbrannt. Trotzdem ging er seiner Arbeit nach und trug wesentlich zur Entwicklung der ukrainischen Kultur bei. Sein bedeutendster Beitrag liegt in der Klavierliteratur. Über seine Musik sagte man: „Keine einzige Note in seinen Kompositionen ist überflüssig. Denn jede noch so kleine Note ist ein ganzer Kosmos, den Barvinsky für keinen Schatz der Welt aufgegeben hätte“.

Eine ganz besondere Atmosphäre verströmt die Musik von Valentin Silvestrov, den man auch als Meister der Stille bezeichnet. Seine Musik verleiht dem Programm eine meditative Note. Er selber sagt, dass wir in einer zu lauten Welt leben; seine Musik bewegt sich zwischen PP und mp. Oft kurze Motive wirken vielsagend. Für Silvestrov liegt besonders in der Bagatelle eine tiefe Bedeutung – direkter, spontaner und improvisatorischer Selbstausdruck. „Das Wesentliche kann oft in Kleinigkeiten lauern“, sagt der Komponist.

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